Bei einem Blick auf die neuen Trends im digitalen Business sticht unter SAP-Kunden ein gemeinsamer Bedarf heraus: Sie wollen wettbewerbsfähiger werden und besser auf wechselnde Geschäftsanforderungen reagieren können.
Die Fähigkeit zur kontinuierlichen Integration und kontinuierlichen Auslieferung (CI/CD) ist wohl der Grund, dass die in der digitalen Welt großgewordenen Unternehmen ihre Systeme so schnell an die Anforderungen ihrer Kunden anpassen können. In der SAP-Welt kommt dieser Trend jedoch gerade erst an, denn zur Förderung dieser Bereitstellungsmethode bei der Auslieferung von Projekten muss ein Kulturwandel stattfinden.
SAP-Kunden interessieren sich immer mehr für neue Technologien wie Blockchain, IoT, Robotik und künstliche Intelligenz (AI), die zu fundamentalen und Wettbewerbsveränderungen führen.
In den letzten Monaten habe ich zahlreiche Gespräche mit den unterschiedlichsten SAP-Nutzern geführt und immer wieder wurden vier Themen angesprochen, wenn es um die Steigerung der Effizienz von SAP-Auslieferungen ging:
1. Förderung eines Wandels hin zu einer DevOps-Kultur: Vielfach wurde angemerkt, dass zur Förderung der richtigen Prozesse und Technologien auch die passende Unternehmenskultur vorhanden sein muss.
Dazu passt ein Zitat von Peter Drucker sehr gut, auf das wir von Basis Technologies immer wieder gern verweisen: „Culture eats strategy for breakfast“. Für unsere Kunden bedeutet dies die Notwendigkeit, einer engen Zusammenarbeit zwischen IT-Entwicklung und IT-Operations, um einen 360-Grad-Blick auf die gesamte SAP-Landschaft zu erhalten.
Entwickler und Anwender müssen automatisch über Änderungen, die miteinander in Beziehung stehen, informiert werden. Ein zentraler Überblick über die IT-Landschaft ermöglicht es fachübergreifenden Teams, an bestimmten Projekten auf agile Weise zusammenzuarbeiten.
Normalerweise werden IT-Spezialisten in der SAP-Welt dazu angehalten, sich immer nur auf eine Sache zu konzentrieren und alle Aufgaben nacheinander abzuarbeiten. Doch heutzutage möchten unsere Kunden, dass Teams unterschiedliche Fähigkeiten abdecken und mehrere Aufgaben gleichzeitig übernehmen. So können Mitarbeiter mit verschiedenen Qualifikationen und Denkweisen sich austauschen und zum gegenseitigen Erfolg beitragen.
Wenn unterschiedliche Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten zusammengebracht werden, können Individuen und ganze Teams deutlich schneller auf sich ändernde Geschäftsanforderungen reagieren. In der sich ständig ändernden digitalen Welt ist diese Fähigkeit zu einer fundamentalen Voraussetzung geworden, um Continuous Integration / Continuous Development (CI/CD) in kleinen und großen Organisationen einzuführen.
2. Fehler schneller und regelmäßig beheben: Qualitätssicherung (QA) ist in jeder Organisation ein kritischer Schritt bei der Bereitstellung von neuem Code, unabhängig davon, welches Auslieferungsmodell eingesetzt wird.
Die Anpassung an diese neuen Technologietrends macht eine breitere Datenplattform mit multiplen Quellen notwendig. Dies hat direkte Auswirkungen auf die QA und ihre Rolle bei der Umsetzung schneller und sicherer Auslieferung.
Da SAP-Kunden langsam, aber sicher auf die Cloud und SAP HANA umstellen, werden die neuen agilen Arbeitsmodelle zu einer effektiven Alternative für die Umsetzung schneller Entwicklungsprozesse. CI/CD legt den Fokus auf iterative Entwicklung und Tests in kleinen Blöcken bei höherer Geschwindigkeit und mit schnellerem Feedback, um eine kontinuierliche Verbesserung zu ermöglichen.
Im Zentrum all dieser Überlegungen steht die Testautomatisierung, dank derer IT-Teams schnell und sicher ausliefern können. Mit diesem Ansatz ist der Umfang der in der QA identifizierten Fehler tendenziell kleiner. Sie können schneller behoben und es kann erneut getestet werden. Das spart zum einen Zeit und zum anderen Aufwand, was ohne Automatisierungs-Tools für manuelle Arbeiten nicht möglich wäre.
Sämtliche Initiativen unserer Kunden zu CI/CD haben die Vorstellung gemeinsam, dass Code als ein permanenter Änderungsstrom ausgeliefert werden sollte. Geschäftskontinuität bedeutet für sie eine tägliche Bereitstellung neuer Updates, um einen kontinuierlichen Mehrwert schaffen zu können, ohne dass dabei die Systemstabilität leidet.
3. Vollständige Automatisierung: Wie bereits erwähnt, steht im Zentrum von CI/CD die Automatisierung des Großteils des Entwicklungslebenszyklus, um kontinuierlich Qualität auszuliefern und Risiken zu eliminieren. Dies gilt für alle Phasen des Lebenszyklus, von der Entwicklung, über die Qualitätssicherung, bis zur Produktion.
Eine effektive kontinuierliche Integration erfordert automatisierte Komponententests, eine hohe Code-Qualität, Leistungs- und Sicherheitsprüfungen, Sequenzierung sowie korrekt arbeitende Builds und Umgebungen, um von Anfang an höchste Qualität bieten zu können. Dieser Ansatz wird „ShiftLeft“ genannt und ermöglicht die Identifizierung von Problemen schon im Frühstadium des Entwicklungsprozesses.
Automatisierte Deep-Impact-Analysen garantieren, dass der Kunde eventuell fehlende Abhängigkeiten und Konflikte erkennen und beheben kann, bevor sie im Produktionssystem Ausfälle verursachen. Dies ermöglicht eine sichere und selektive Bereitstellung, damit Kunden Änderungen kontinuierlich ausliefern können, anstatt in langfristigen Freigabezyklen gefangen zu sein. Kunden bewerten dies als eine der wichtigsten Voraussetzungen für die tägliche Auslieferung in SAP.
4. Regressionstests: Für viele SAP-Benutzer, mit denen ich sprach, sind Regressionstests in SAP nichts, was dem Geschäft einen Mehrwert bietet, sondern etwas, was notgedrungen erledigt werden muss. Darüber hinaus kann es sehr viel Zeit und Ressourcen verschlingen, insbesondere bei einer manuellen Ausführung. Zudem ist es langsam und nicht reproduzierbar.
Bei Regressionstests handelt es sich also um einen der aufwendigsten und kostenintensivsten Prozesse und zugleich um das größte Hindernis auf dem Weg zu kontinuierlicher Auslieferung. Selbst Automatisierungs-Tools bieten nur eine geringe Test-Abdeckung, da die eingesetzten Skripte nur für bestimmte Ergebnisse auf der Benutzeroberflächen-Ebene definiert sind. Die Skripterstellung ist mühsam und je höher der Aktualisierungstakt in einem Unternehmen ist, desto schneller werden sie obsolet. Hinzu kommt, dass Regressionstests generell viel zu spät im Entwicklungslebenszyklus durchgeführt werden.
Kunden benötigen eine „Linksverschiebung“ der Regressionstests auf der Zeitskala – also einen „ShiftLeft“-Ansatz, damit Entwickler öfter und früher testen können. Auf diese Weise können Fehler schon vor der Qualitätssicherung behoben werden. Traditionelle Automatisierungs-Tools verbrauchen dennoch Ressourcen und Zeit. Aus diesem Grund schauen sich viele SAP-Benutzer nach drastischen Maßnahmen in der Robotik um, mit denen sie das Geld und die Zeit für die Erstellung und Pflege von Testskripten sparen können. „Robotic Test Automation“ wird heute als die zukünftige Form häufiger, sich wiederholender Tests angesehen und ist eine der Grundlagen für eine kontinuierliche Integration.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Basis Technologies IT-Abteilungen dabei unterstützt, dank automatisierter SAP-Prozesse schnell und sicher einen echten Mehrwert zu liefern, setzen Sie sich mit uns in Verbindung.