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SAP Automatisierung

ABAP in der Cloud: Was bedeutet es und warum ist es wichtig für SAP-Benutzer?

Die von SAP auf der letztjährigen TechEd angekündigte Veröffentlichung von ABAP für die SAP Cloud Platform versetzte die IT-Welt in helle Aufregung. Denn dieser Schritt dürfte die Transition bereits bestehender Kunden in die Cloud erleichtern und ist eine gute Nachricht für alle ABAP-Entwickler, deren Fähigkeiten nun wichtiger werden. Es gibt jedoch noch offene Fragen und es ist noch nicht klar, wohin uns diese Reise führen wird.

Was ist anders?

SAP machte deutlich, dass sich die über SCP verfügbare ABAP-Version vom altbekannten ABAP unterscheidet. Einige Teilbereiche sowie diverse problematische Elemente (Dateidirektzugriff, SAP-GUI-Programmierung, Listenprogrammierung) werden deaktiviert und führen nun zu Compiling-Zeitfehlern. Das ist auch richtig so, denn diese Funktionen passen nicht zur Cloud. Außerdem wird ein „Strict Mode“ eingeführt, in welchem Programme mit bereits überholten Anweisungen nicht weiter kompiliert werden können.

Das wirkt sich natürlich auch auf die Entwicklungsumgebung aus. Da in der Cloud eine SAP GUI nicht verfügbar ist, gibt es auch kein SE80, was die Stellung von Eclipse als wichtigste ABAP IDE weiter verfestigen wird. Ebenfalls wird Git-Integration von ABAP-Code aus privaten oder öffentlichen Repositorien möglich sein.

Erweiterung von S/4HANA und ein neues Programmier-Paradigma

Natürlich ist einer der wichtigsten Anwendungsfälle für die Entwicklung von Anwendungen in der SAP Cloud Platform das Hinzufügen neuer eigener Funktionen zu einem bestehenden S/4HANA-Cloud-System.

Die Erweiterung der Funktionalitäten in SAP ECC-Systemen per ABAP erforderte schon immer eine nahtlose Integration seit Entwickler direkten Zugriff auf API, DDIC-Objekte, Datenbanktabellen, Dateisystem und Tools unterer Ebenen hatten. Dies ist Segen und Fluch zugleich: Beinahe alles kann so implementiert werden, doch die Missachtung vorhandener Abhängigkeiten und nachträgliche Änderungen standardmäßiger SAP-Objekte können solche maßgeschneiderten Lösungen schnell instabil machen.

Im Gegensatz dazu sind die Elemente in der Cloud nur lose verknüpft. Zunächst erlaubt SAP nur eine Side-by-Side-Erweiterbarkeit, was bedeutet, dass ABAP-Cloud-Applikationen nur Zugriff auf sorgfältig ausgesuchte APIs im S/4HANA-Systemkern erhalten – nicht ausdrücklich per Whitelist definierte APIs können nicht benutzt werden. In Übereinstimmung mit dem neuen Programmierparadigma von SAP, das überwiegend auf RESTful-Services basiert, werden alle APIs als OData-Services angesehen. Die aus On-premise-Umgebungen bekannten Modifizierungstechniken (z. B. Enhancement Framework) sind in der Cloud nicht realisierbar, da sich mehrere Nutzer den gleichen Core Code teilen.

Das ist deutlich restriktiver als beim vorherigen Modell. Viel schwerwiegender ist jedoch, dass die meisten vorhandenen ABAP-Lösungen nicht ohne signifikantes Refactoring in die Cloud portiert werden können – wenn überhaupt. Das dürfte zahlreiche Kunden enttäuschen, widerspricht es doch den naheliegendsten Erwartungen an ABAP in der Cloud.

Die Zukunft

Alle diese interessanten Entwicklungen machen ABAP zu einem spannenden Thema. Anstatt „die“ Programmiersprache für benutzerdefinierte Lösungen auf SAP-Basis zu sein, wird es zu einer von vielen Optionen auf der SAP Cloud Platform (Node.js, Java, Python etc.) und bietet im Moment auch keine echten Vorteile gegenüber den Alternativen.

SAP plant für die Zukunft weitere Einsatzmöglichkeiten neben der Side-by-Side-Erweiterbarkeit. Dies könnte ABAP zu einer herausragenden Stellung verhelfen, doch zurzeit ist nur wenig über diese Pläne bekannt. (Eine etwas striktere Kontrolle der Integration würde durchaus Sinn ergeben, da ja auch S/4HANA auf derselben ABAP-Cloud-Plattform geschrieben wurde.)

Dennoch stellt SAPs Einführung von ABAP für die SCP einen nachvollziehbaren Schritt dar, um die Nutzung ihrer Cloud-Plattform zu forcieren, denn für Millionen ABAP-Entwickler wird so der Eintritt in die neue Welt der SAP-Entwicklung einfacher.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie wir einige der weltweit größten SAP-Benutzer beim Übergang zu S/4HANA unterstützt haben, kontaktieren Sie uns.

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