Wir alle kennen diese Situation. Ein großes Release wird in die Produktion ausgeliefert. Alle Beteiligten seufzen vor Erleichterung und freuen sich auf eine ruhige Nacht. Doch dann bricht eine ganze Lawine an Problemen los. Ich selbst habe das in den letzten Jahren Dutzende Male bei SAP-Kunden erlebt und erlebe es auch heute noch regelmäßig.
Was sagte schon Oscar Wilde über Zweitehen? „Der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung.“ Nun, ich überlasse die Paartherapie gern Herrn Wilde, aber in Bezug auf SAP-Releases ist der Satz leider viel zu oft wahr. Warum werden in der Welt von SAP immer noch Änderungen in riesigen, unregelmäßigen Paketen ausgeliefert, obwohl jedermann weiß, dass das höchstwahrscheinlich Systemabläufe beeinträchtigt und man dann wieder bis lang nach Mitternacht damit beschäftigt ist, das eigene Ansehen als IT-Spezialist zu retten? Auf diese Weise kann jede Hoffnung nur enttäuscht werden.
Doch es gibt einen besseren Weg: Kontinuierliche Auslieferung erlaubt die Implementierung kleiner Änderungen in die Produktion und neuer Funktionen für den Benutzer so oft und so schnell, wie wir es wünschen. Kontinuierliche Auslieferung wird seit vielen Jahren außerhalb von SAP erfolgreich praktiziert und die Vorteile sind allgemein bekannt und anerkannt: Es werden nicht nur mögliche Störungen minimiert, sondern die Vorteile für das Geschäft (und damit gegenüber der Konkurrenz) viel schneller genutzt. Stellen Sie sich die Auswirkungen auf die Reputation der IT-Abteilung vor.
Warum wurde dieser Ansatz also noch nicht umfassend in SAP umgesetzt? Das Problem ist, dass SAP ein eng verzahntes Universum darstellt und es nahezu unmöglich ist, sämtliche Verknüpfungen und Abhängigkeiten einer komplexen SAP-Landschaft zu erfassen. Darum stellt das Management der Abhängigkeiten eine fundamentale Voraussetzung für die kontinuierliche Auslieferung in SAP dar. Wenn Sie alle diese Abhängigkeiten kennen, verstehen Sie auch, was zusammen ausgeliefert werden kann und was nur einzeln implementiert werden darf – so können Sie permanent Änderungen mit geringerem Risiko und höherem Takt ausliefern.
Es gibt Unmengen von Abhängigkeiten, die in einer SAP-Umgebung beachtet werden müssen. Die kompliziertesten Fälle jedoch sind Änderungen, in denen von anderen Entwicklern erstellte Objekte betroffen sind (technische Objektabhängigkeiten). Eine vollständige Sichtbarkeit dieser Abhängigkeiten ist absolut notwendig, um entscheiden zu können, welche Änderungen sicher nach und nach in die Produktion ausgeliefert werden können und welche wiederum zurückgestellt werden müssen.
ActiveControl – das integrierte Toolset von Basis Technologies für DevOps und kontinuierliche Auslieferung in SAP – automatisiert das Management der SAP-Abhängigkeiten und bereitet dem Rätselraten ein Ende, welche Änderungen sicher ausgeliefert werden können. Aber wie genau funktioniert dies?
Zwischen allen Änderungen in SAP können sehr schnell unbeabsichtigte technische Abhängigkeiten entstehen. Ein Beispiel: Was, wenn eine Änderung, die wir implementieren möchten, auf einem Funktionsmodul oder Data Dictionary-Objekt aufbaut, das als Teil einer anderen Änderung erstellt wird? Wenn dem so ist und nicht beide Änderungen gleichzeitig eingeführt werden, wird unweigerlich ein Fehler auftreten. Noch ein P1 gefällig?
Aus diesem Grund ist für die meisten Benutzer die Deep Impact Analysis (DIA) eine der wichtigsten Funktionen von ActiveControl. DIA erkennt automatisch sämtliche Abhängigkeiten zwischen allen Objekten Ihres SAP-Systems – ja, alle: angepasste und SAP-Standardobjekte – und setzt diese Daten ein, sobald eine Änderung genehmigt oder bereitgestellt wird. Es überprüft, ob alle Abhängigkeiten beachtet wurden und eine Änderung sicher ausgeliefert werden kann. Werden fehlende abhängige Objekte erkannt („Ich wusste gar nicht, dass das Programm, das ich an die Produktion weitergeben möchte, eine Klassenmethode nutzt, die zu einer anderen Änderung gehört, die ich noch nicht ausgeliefert habe …”), wird der Benutzer informiert und das Problem kann gelöst werden. Einfach gesagt, erhalten Sie die Möglichkeit, einzelne Änderungen gezielt auszuwählen und individuell auszuliefern. Und zwar auf sichere Art und Weise.
DIA ermöglicht eine sichere Bereitstellung in SAP-Produktionsumgebungen, insbesondere bei der Einführung einer schrittweisen, agilen Freigabemethode, die für die kontinuierliche Auslieferung grundlegend ist.
Was ist das Ergebnis? Ein Gewinn aus Sicht der IT ebenso wie ein Gewinn für das Geschäft – stabile Systeme und schnell verfügbare Vorteile gegenüber der Konkurrenz.
Ich würde deshalb das Zitat von Oscar Wilde gern etwas abwandeln und lieber vom Triumph der Innovation über die Hoffnung sprechen.
Für weitere Informationen, wie ActiveControl das Änderungsmanagement automatisiert und kontinuierliche Auslieferungen für SAP ermöglicht, kontaktieren Sie uns gern jederzeit oder registrieren Sie sich für unser kommendes Webinar am 28. Februar 2018 Vermeiden Sie den Schmetterlingseffekt. Warum das Management von SAP-Abhängigkeiten so wichtig für die kontinuierliche Auslieferung ist.